Dienstag, 31. Dezember 2013

Einen guten Rutsch

Liebe Blogleser,

ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, Gesundheit, Glück, Zufriedenheit usw.

Mein Silvester wird erstmal im Tanzstudio beginnen. Da die meisten meiner Freunde noch für die nächste Show proben, haben wir spontan beschlossen dort das Feiern zu beginnen und anschließend dann weiterzuziehen oder vielleicht auch den ganzen Abend dort zu bleiben. Ich bin gespannt was daraus werden wird. Alles eben sehr spontan ;-)

Bis im neuen Jahr

Eure
Katharina

Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachten

Etwas verspätet, aufgrund des fehlenden Internets, wünsche ich euch auch noch frohe Weihnachten.

Weihnachten in Uganda war anders, interessant und schön. Am Montag bin ich gemeinsam mit 3 anderen Freiwilligen mit dem Bus Richtung Fort Portal gefahren. Da um Weihnachten viele Leute unterwegs sind, nutzen das die Transportunternehmen gnadenlos aus. Anstatt der üblichen 20.000  Shilling zahlten wir das doppelte. Die Busfahrt war sehr angenehm, sobald es dann losging. Als wir ankamen, war der Bus zwar schon recht gut gefüllt. Aber bevor nicht alle Plätze besetzt sind, fährt er nicht. Die Wartezeit von gut 1 1/2h wurde uns von diversen Verkäufern verkürzt, die durch den Bus liefen und uns alles mögliche von Obst, Sodas über Taschentücher und Socken bis zu Solarpanels alles anboten.

Die Weihnachtstage haben wir bei Enrico verbracht, der am Rande des Kibale National Parks in einem Gästehaus wohnt. 20km vor Fort Portal hatten wir unsere "Bushaltestelle" erreicht, die letzten 6km mussten wir ein Boda nehmen. Die Fahrer wollten allerdings 5.000 Shilling und wir wussten, dass der normale Preis 3.000 ist. Das waren wir nicht bereit zu zahlen und machten uns zu Fuß auf den Weg, in der Hoffnung noch ein Boda auf dem Weg zu finden. 6km wären doch etwas weit gewesen, und das alles mit dem Gepäck. Ein paar hundert Meter weiter kam uns ein Auto entgegen, das wir spontan anhielten und fragten, ob es uns nicht hinfahren könnte. Nachdem der Fahrer eine Wegbeschreibung von Einheimischen bekommen hatte, wir ihn von 50.000 auf 20.000 heruntergehandelt hatte, konnte es losgehen. Nach ein paar Minuten holpriger Fahrt kamen wir am Gästehaus an und wurden mit einem wunderschönen Ausblick über die Teeplantagen belohnt. Echt ein wunderschöner Ort.

 Den Abend haben wir am Lagerfeuer bei Stockbrot ausklingen lassen.


Am Weihnachtstag fuhren Tamara, Catharina und ich erstmal in die Stadt um noch ein paar Besorgungen zu machen. Die ersten Kilometer zur Straße natürlich mit dem Boda, alle auf einem, sonst hätten wir ja 2 gebraucht. Es war zwar nicht sonderlich bequem, aber mal ein Erlebnis. An der Straße angekommen, fuhr uns ein Taxi gerade vor der Nase weg. Da sich das Auto anhalten am Vortag bewährt hatte, haben wir es gleich nochmal probiert. Und tatsächlich stoppte eines. Wir hatten mega Glück, da wir an ein britisches Ehepaar gerieten, die uns kostenlos mit in die Stadt genommen hat. 

Nachdem unsere Besorgungen in der Stadt erledigt waren, Feuerholz gesammelt war, konnte unser Festessen zubereitet werden. Es gab Spaghetti mit Gemüsesoße, im Endeffekt hatten wir Matschspaghetti mit Feuersoße, die so scharf war, dass ich sie wieder runterkratzen musste und was schon an den Spaghettis hing mit Mayonnaise abgemildert hab. Zum Glück gab es aber noch etwas Kraut, das sehr lecker war und zum Nachtisch Stollen, den Catharina mitgebracht hatte.

Vor der Bescherung, wir haben gewichtelt, haben wir Weihnachtslieder gesungen. So kam ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung auf. Zum Abschluss gab es wieder Stockbrot am Lagerfeuer.

Am nächsten Tag war der Plan an den Lake Kyaninga zu fahren. Ein Kratersee in dem man auch baden kann. Für die Anfahrt brauchten wir ein Auto, also haben wir den Fahrer von unserer Hinfahrt angerufen, der nach einigem hin und her dann auch kam. Zu 7. im Auto machten wir uns auf dem Weg. Auf der Fahrt fragte er dann, ob wir über Nacht blieben. Nachdem wir verneinten (die Nacht dort kostet 400$) fragte er, ob wir Auto fahren könnten, er habe nämlich noch Termine. So kamen wir unverhofft an ein Auto, setzten unseren Fahrer ab, und fuhren selber weiter. 


Eigentlich wollten wir zur Badestelle an der Lodge, da über die Weihnachtszeit dort aber so viele Gäste sind, die bezahlen, durften wir nicht und mussten zu einer anderen Stelle. Leider war der Abstieg so steil, dass ich mich nicht runter getraut habe. Der Blick von oben war aber auch sehr schön.

 Und der Sonnenuntergang noch besser.
 Nachdem wir heil wieder in Fort Portal angekommen sind, wurde der Abend mit einer leckeren Pizza beendet. Endlich mal wieder richtig gutes westliches Essen.

So war Weihnachten wirklich anders, abenteuerlich und schön.


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Wasser

Den heutigen Blogeintrag widme ich dem Wasser. Wie ich bereits geschrieben hatte, gab es bei meiner Ankunft in meiner Wohnung kein Wasser. Am naechsten Abend war es aber zum Glueck wieder da und so konnte ich auch meinen zweiten Wasserkanister fuellen. Das Wasserproblem ist leider immernoch nicht vollstaendig geloest. Mal ist es da, mal nicht. Immerhin ueberwiegen die Tage, an denen Wasser da ist inzwischen. Nur Samstags scheint es allgemein immer ein Problem zu geben. Ich habe die starke Vermutung, dass dann einfach zu viele Haushalte zu viel Wasser verbrauchen. Leider ist das fuer mich etwas doof, da samstags bei mir Wasch- und Putztag ist.

Wo wir beim Waschen angelangt waeren. Das laeuft natuerlich alles per Hand. Eine Schuessel mit Wasser und Waschpulver und eine mit sauberem Wasser zum Ausspuelen, ab und an auch mal zwei. Bei den Ugandern schaeumt die erste Schuessel immer ueber. Das habe ich noch nicht hinbekommen. Vielleicht sollte ich mehr Waschpulver reinkippen?! Mit der Waschseife wird dann fleissig an den Klamotten rumgerubbelt bis sie sauber sind. So ganz funktioniert das bei mir noch nicht, vor allem meine wenigen weissen Klamotten sind nicht mehr ganz weiss. Also falls jemand noch Handwaeschetipps hat, her damit. Am Schlimmsten find ich das auswringen der Sachen, Klamotten gehen noch, aber Handtuecher und Bettwaesche sind ganzschoen schwer und wenn man nicht aufpasst haengt das eine Ende schon wieder auf dem Boden und ist dreckig. Immerhin trocknet die Waesche sehr sehr schnell.

Die gleiche Waschschuessel, ich besitze uebrigens 3, ist auch mein Spuelbecken. Eine Spuele habe ich naemlich nicht. Ehrlich gesagt finde ich das noch nerviger als die Handwaesche. Fuer mein Teller und Messer am Morgen lohnt es sich nicht wirklich eine Schuessel zu fuellen, mit Spueli mich an den Wasserhahn vor dem Haus zu stellen, kommt mir etwas komisch vor und mein Waschbecken im Bad ist doch etwas klein. Also wird meist nur mit Wasser abgespuelt und alles einmal richtig gespuelt, wenn mehr Geschirr zusammenkommt. Das dreckige Geschirr sehen lassen geh naemlich auch nicht, sonst haette ich neben den Ameisen und Fliegen noch einige Haustiere mehr. Von meiner Kueche sollte ich auch mal ein Foto machen, vielleicht erinnert mich jemand daran und gebt mir Bescheid wenn ihr noch Fotos von was anderem sehen wollt.

Wasser kommt natuerlich auch von oben als Regen. Kannte ich bisher nur kurze kreaftige Schauer oft verbunden mit einem Gewitter, habe ich letzte Woche zum ersten Mal richtigen ¨Dauerregen¨ in Kampala erlebt. Von irgendwann nachts, wenn der Regen auf das Dach prasselt kann man uebrigens super schlafen, bis nachmittags hat es durchgeregnet. Der Regen war nicht sehr stark, sodass das oeffentliche Leben nicht ganz zum Stillstand gekommen ist. Nach einer Weile zu Hause hab ich dann doch auch beschlossen, dass man mit einem Regenschirm bewaffnet schon aus dem Haus ins Buero gehen kann. Relativ trocken, dafuer mit total rot-braun verdreckter Hose, bin ich auch angekommen. Am naechsten Tag war das gleiche Spiel nochmal. Seitdem hat es allerdings nicht mehr richtig geregnet, dafuer ist es meistens immernoch kalt. Na gut, Kampala kalt eben. Das sind grade mal so um die 20 Grad und nachts noch ein paar Grad weniger. Da laeuft man schon den ganzen Tag im Pulli rum und zu meiner Decke brauch ich zusaetzlich noch meinen Schlafsack.

Zu guter letzt braucht man Wasser auch noch zum Duschen ;-) In meinem Minibad gibt es nauerlich auch einen Duschkopf, der, wenn man ihn anmacht, groesstenteils das Klo nass macht. Aber irgendwie pass ich da auch noch dazwischen und werde nass. Warmes Wasser gibt es natuerlich nicht. Bisher habe ich mir auch noch keines auf dem Herd warm gemacht. Allerdings verbrauche ich sehr viel Wasser bis ich mich einmal ueberwunden habe unter die Dusche zu springen. Am Schlimmsten ist der Moment wenn das Wasser von den Haaren auf den Ruecken laeuft. Am Liebsten wuerde ich dann schreiend wieder rausrennen. Nach ein paar Sekunden hat man sich aber daran gewoehnt. Trotzdem habe ich noch nie so schnell geduscht wie hier.
Naja Hauptsache sauber.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Introduction

Letzen Sonntag war ich bei der Introduction von Samuels (Salsalehrer) Schwester.  Die Introduction ist die offizielle Vorstellung der zukuenftigen Ehemanns in die Familie.

Nachdem ich schon am Vormittag da war, hab ich auch noch die letzten Vorbereitungen mitbekommen. Im Garten wurden 2 grosse Zelte aufgebaut, eines fuer die Familie und Freunde der Braut, das andere fuer die des Braeutigams. In der Mitte war dann wie so eine Art Gang. Nach und nach liefen die Gaeste ein. Kurz bevor es richtig los ging, meinte Samuel, dass ich doch auch ein traditionelles Kleid anziehen sollte. Da noch eines da war, wurde ich also in so ein Kleid gesteckt (Bild folgt noch). Sehr bequem war es nicht und so lang, dass ich total aufpassen musste nicht hinzufallen.

Von der eigentlichen ¨Zeremonie¨ hab ich leider nicht viel verstanden, da alles in Luganda war. Mehr oder weniger kamen Freunde und Familie der Braut und haben die andere Seite gegruesst. Dabei gab es natuerlich viel Musik und Tanz. Gegen Ende kamen dann die ganzen Geschenke der Breautigamseite. Es wurden zig Koerbe voller Obst, Reis, Mehl, Huehner, eine geschlachtete Kuh, aber auch Fernseher und Schaukelstuhl hereingetragen. Auf jeden Fall war es interessant alles zu beobachten. Ich muesste nochmal fragen, was welche Bedeutung hatte. Anschliessend gab es natuerlich viel zu essen. Bueffet sieht hier eigentlich auch immer gleich aus. Es gab Matooke, Reis, Chapatti, Kartoffeln, Suesskartoffeln, Kuerbis, Huenchen und Rindfleisch, Bohnen und Erdnusssosse, und diesmal richtig leckeres Gemuese (gruene Bohnen, Karotten und sogar Blumenkohl). Und als Nachtisch, allerdings auf dem gleichen Teller wie der Rest, Ananas und Wassermelone. Da es inzwischen schon abends war und ich kein Mittagessen hatte, hab ich sogar das meiste auf meinem Teller geschafft. Nach dem Essen wurden Freunde und Familie des Braeutigams verabschiedet und sie verliessen alle gleichzeitig die Feier. Bilder folgen spaeter.

Samstag, 7. Dezember 2013

Fotos

Hier nun mal ein paar Fotos meiner Wohnung, Weihnachtsstimmung und einer Bodafahrt. Mehr folgen dann im Laufe der Zeit.






Donnerstag, 5. Dezember 2013

Der erste Arbeitstag

Am Montag war also mein erster Arbeitstag bei YSA. Meine Kollegen hatte ich ja bereits die Woche zuvor kennengelernt.  Da das Buero nicht weit von meiner Wohnung entfernt ist, so ca. 5min mit dem Auto, musste ich also nur die Wartezeit auf bzw. im Taxi einplanen. Ein passendes Taxi war sogar gleich da und nach ca. 10min waren das Taxi voll und wir konnten los fahren, sodass ich der deutschen Puenktlichkeit entsprechend um Punkt 8 Uhr im Buero angekommen bin. Im Haupgebaeude war niemand da, aber die Fenster waren schon alle offen, sodass doch irgendwo jemand herumspringen musste. Also hab ich mich erstmal im „Empfangsbereich“ hingesezt und gewartet. Ein paar Minuten spaeter kam Aziz, der hier eine Art Hausmeisterrolle hat, und hat mich zu meinem Arbeitsplatz im Nebenhaus gebracht. Immerhin hat ich jetzt schonmal einen Minischreibtisch mit einem Computer. Bald darauf kam dann ein weitere Kollege, der mir zumindest mal die noch leeren Arbeitslaetze und die Kueche, wo ich mir Tee und Wasser holen kann, gezeigt hat.  Bis 9 Uhr liefen dann auch die restlichen Kollegen ein. Nachdem ich mich eine Weile mit Raphael, der fuer das Safariunternehmen zustaendig ist, unterhalten habe, hab ich mal nach ein paar Infos gefragt und gleich einen dicken Ordner mit Projektberichten bekommen. Es geht dabei um zwei Projekte in Gulu und Dokolo Distrikt, bei dem die Bevoelkerung bei der landwirtschaftlichen Produktion unterstuetzt wird. Olivia, die einzige weibliche Mitarbeiterin, meinte dann, ich sollte doch erstmal etwas allgemeinere Dokumente lesen und brachte mir den Strategieplan und eine Gesamtprojektuebersicht auf einem USB Stick. Das war besonders praktisch, da wir aufgrund von Arbeiten an der Oberleitung keinen Strom mehr hatten. Somit war eine weitere Arbeit erstmal nicht moeglich und ich habe mich mit weiter mit Raphael  unterhalten bis es Zeit war zum Mittagessen zu gehen. Das Mittagessen haben wie in einer Garkueche nebenan eingenommen. Als Stammkunden duerfen wir im Haus essen, was das Wohnhaus der Besitzerin ist. Es besteht aus einem Raum mit 3 Sesseln, Sofa, Schrank und Fernseher, durch ein Vorhang ist das Bett abgetrennt, und uberall an den Waenden haengen die Klamotten. Das Essen ist natuerlich das tyische lokale. Ich habe Auswahl zwischen Reis, Posho(Maismehlbrei), Maniok, Suesskartoffeln und Matooke (Kochbananen) und als Sosse stehen zur Auswahl  Bohnen, Erbsen, Rindfleisch oder Fisch. Ich entscheide mich fuer das Rindfleisch mit allen anderen Zutaten ausser Posho, mit Posho kann ich mich einfach nicht anfreunden. Auch wenn das Essen hier immer gleich ist, schmeckt es dort irgendwie besonders gut. Ob ich das in ein paar Wochen auch noch sagen werde? Wahrscheinlich kann ich es irgendwann nicht mehr sehen.
Den Nachmittag verbringen wir im Garten unter einem Baum. Strom ist immernoch nicht da und somit auch keine Arbeit vorhanden. Um 16 Uhr beschliessen wir zu gehen, Arbeitszeit waere eigentlich bis 17 Uhr.
Der zweite Arbeitstag laeuft nicht viel anders ab. Die Arbeiten an der Oberleitung sind immernoch nicht abgeschlossen. Also wieder kein Strom und nichts zu tun. Das war dann wohl doch auch den Ugandern zu viel des Nichtstuns und es wurde einer losgeschickt Benzin zu kaufen. Man koennte den Generator ja doch mal anschalten. Wieso ihnen das nicht am vorigen Tag schon eingefallen ist, bleibt mir ein Raetsel. So konnte ich immerhin die ganzen Dokumente lesen bis um halb fuenf beschlossen wurde, dass der Generator abgeschaltet wird, und alle wieder nach Hause gingen.