Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachten

Etwas verspätet, aufgrund des fehlenden Internets, wünsche ich euch auch noch frohe Weihnachten.

Weihnachten in Uganda war anders, interessant und schön. Am Montag bin ich gemeinsam mit 3 anderen Freiwilligen mit dem Bus Richtung Fort Portal gefahren. Da um Weihnachten viele Leute unterwegs sind, nutzen das die Transportunternehmen gnadenlos aus. Anstatt der üblichen 20.000  Shilling zahlten wir das doppelte. Die Busfahrt war sehr angenehm, sobald es dann losging. Als wir ankamen, war der Bus zwar schon recht gut gefüllt. Aber bevor nicht alle Plätze besetzt sind, fährt er nicht. Die Wartezeit von gut 1 1/2h wurde uns von diversen Verkäufern verkürzt, die durch den Bus liefen und uns alles mögliche von Obst, Sodas über Taschentücher und Socken bis zu Solarpanels alles anboten.

Die Weihnachtstage haben wir bei Enrico verbracht, der am Rande des Kibale National Parks in einem Gästehaus wohnt. 20km vor Fort Portal hatten wir unsere "Bushaltestelle" erreicht, die letzten 6km mussten wir ein Boda nehmen. Die Fahrer wollten allerdings 5.000 Shilling und wir wussten, dass der normale Preis 3.000 ist. Das waren wir nicht bereit zu zahlen und machten uns zu Fuß auf den Weg, in der Hoffnung noch ein Boda auf dem Weg zu finden. 6km wären doch etwas weit gewesen, und das alles mit dem Gepäck. Ein paar hundert Meter weiter kam uns ein Auto entgegen, das wir spontan anhielten und fragten, ob es uns nicht hinfahren könnte. Nachdem der Fahrer eine Wegbeschreibung von Einheimischen bekommen hatte, wir ihn von 50.000 auf 20.000 heruntergehandelt hatte, konnte es losgehen. Nach ein paar Minuten holpriger Fahrt kamen wir am Gästehaus an und wurden mit einem wunderschönen Ausblick über die Teeplantagen belohnt. Echt ein wunderschöner Ort.

 Den Abend haben wir am Lagerfeuer bei Stockbrot ausklingen lassen.


Am Weihnachtstag fuhren Tamara, Catharina und ich erstmal in die Stadt um noch ein paar Besorgungen zu machen. Die ersten Kilometer zur Straße natürlich mit dem Boda, alle auf einem, sonst hätten wir ja 2 gebraucht. Es war zwar nicht sonderlich bequem, aber mal ein Erlebnis. An der Straße angekommen, fuhr uns ein Taxi gerade vor der Nase weg. Da sich das Auto anhalten am Vortag bewährt hatte, haben wir es gleich nochmal probiert. Und tatsächlich stoppte eines. Wir hatten mega Glück, da wir an ein britisches Ehepaar gerieten, die uns kostenlos mit in die Stadt genommen hat. 

Nachdem unsere Besorgungen in der Stadt erledigt waren, Feuerholz gesammelt war, konnte unser Festessen zubereitet werden. Es gab Spaghetti mit Gemüsesoße, im Endeffekt hatten wir Matschspaghetti mit Feuersoße, die so scharf war, dass ich sie wieder runterkratzen musste und was schon an den Spaghettis hing mit Mayonnaise abgemildert hab. Zum Glück gab es aber noch etwas Kraut, das sehr lecker war und zum Nachtisch Stollen, den Catharina mitgebracht hatte.

Vor der Bescherung, wir haben gewichtelt, haben wir Weihnachtslieder gesungen. So kam ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung auf. Zum Abschluss gab es wieder Stockbrot am Lagerfeuer.

Am nächsten Tag war der Plan an den Lake Kyaninga zu fahren. Ein Kratersee in dem man auch baden kann. Für die Anfahrt brauchten wir ein Auto, also haben wir den Fahrer von unserer Hinfahrt angerufen, der nach einigem hin und her dann auch kam. Zu 7. im Auto machten wir uns auf dem Weg. Auf der Fahrt fragte er dann, ob wir über Nacht blieben. Nachdem wir verneinten (die Nacht dort kostet 400$) fragte er, ob wir Auto fahren könnten, er habe nämlich noch Termine. So kamen wir unverhofft an ein Auto, setzten unseren Fahrer ab, und fuhren selber weiter. 


Eigentlich wollten wir zur Badestelle an der Lodge, da über die Weihnachtszeit dort aber so viele Gäste sind, die bezahlen, durften wir nicht und mussten zu einer anderen Stelle. Leider war der Abstieg so steil, dass ich mich nicht runter getraut habe. Der Blick von oben war aber auch sehr schön.

 Und der Sonnenuntergang noch besser.
 Nachdem wir heil wieder in Fort Portal angekommen sind, wurde der Abend mit einer leckeren Pizza beendet. Endlich mal wieder richtig gutes westliches Essen.

So war Weihnachten wirklich anders, abenteuerlich und schön.


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