Dienstag, 28. Januar 2014

Geburtstag

Ich moechte mich auf diesem Weg ganz herzlich fuer die Glueckwuensche zu meinem Geburtstag und die finanziellen Spenden bedanken. Ueber weitere finanzielle Unterstuetzung freue ich mich natuerlich auch unabhaengig von meinem Geburtstag.

Geburtstage haben allgemein in Uganda einen geringeren Stellenwert als in Deuschland. Vor allem ist es nicht ueblich Geschenke zu bekommen. Aber vor allem die juengeren Leute feiern hier ihren Geburtstag auch. Da Debbie und Hameed, zwei meiner Freunde vom Salsatanzen, in der gleichen Woche wie ich Geburtstag hatten, haben wir gemeinsam eine kleine Feier organisiert. Wir haben in einem Restaurant im Park gefeiert. Eigentlich war es ein gemuetliches Beisammensein mit Freunden. Den Kuchen haben wir selber mitbringen duerfen, da es dort keinen zu kaufen gab.

Das Kucheninnere war auch sehr lecker, aber bei dem Zuckerguss hat man echt einen Zuckerschock bekommen. Allerdings sind hier alle Kuchen so, ganz selten sieht man mal ein Obst- oder Schokoladenkuchen.

Da Barbara und Sam dann Tango unterrichten mussten, haben wir spontan beschlossen, dass wir alle am Unterricht teilnehmen. So ging die Feier dann beim Tango und anschliessend beim Salsa tanzen weiter.



Montag, 13. Januar 2014

Geschichten aus dem Taxi

Mein Hauptfortbewegungsmittel hier sind Taxis, auch Matatu genannt. Es handelt sich dabei um Toyota Minibusse, die offiziell 14 Insassen transportieren duerfen. Natuerlich bleibt es meisens nicht bei den 14. In Kampala sind es meistens 16-17 (Kinder nicht eingerechnet), ausserhalb gerne auch noch ein paar mehr. Losgefahren wird erst, wenn das Taxi voll ist. So kann es dann schon sein, dass ich fuer die 8km von mir bis ins Stadtzentrum eine knappe Stunde brauche. Dafuer kostet mich das ganze dann auch nur 1500 Shs (ca. 0,45 Euro). Die Preise sind Festpreise, nur zur Rush hour und spaet abends wird es teurer.

In Kampala fahren die Taxis auf bestimmen Routen durch die Stadt. Das Fahrerteam besteht aus 2 Personen, erstens der Fahrer, der teilweise waghalsig das Taxi durch den Verkehr manoevriert, und zweitends der Conducter, der die Fahrstrecke aus dem Fenster schreit und Geld einsammelt. Ein- und Aussteigen kann man eigentlich ueberall am Strassenrand, ein Handzeichen bzw. Ruf im Taxi genuegt. Durch das staendige Ein-und Aussteigen kann es schonmal vorkommen, dass ich auf einer Fahrt 4-5 verschiedene Plaetze hab, je nachdem wer gerade rauswill. Die erste Reihe neben dem Fahrer bietet die meiste Beinfreiheit, trotzdem fahr ich dort nicht gerne, weil man einfach die ganze riskante Fahrweise mitbekommt und jedes Schlagloch schon sieht. Genauso unbequem ist die letzte Reihe. Hier sind die Schlagloecher und Speedbumps (die Hubbel auf der Strasse, die einem zum Abbremsen zwingen) besonders unangenehm.

Als Weisse ist man ein eher seltener Gast in einem Taxi. Letzte Woche bin ich das erste Mal gemeinsam mit anderen Weissen in einem Taxi gesessen. Normalerweise beschraenken sich die Unterhaltungen doch auf ein ¨Hello¨ und ¨How are you?¨. Doch ab und an hat man auch bizarre Begegnungen.

Kurz vor Weihnachten fuhr ich vom Salsaunterricht nach Hause. Im Taxi sass ein etwas angetrunkener Polizist, der das ganze Taxi unterhielt. Ich sass zum Glueck ganz hinten und er hatte mich nich bemerkt. Doch wie es kommen musste, musste ich durch das Ein- und Aussteigen das Taxi kurz verlassen und ich war des Polizistens neues Opfer. Beim Wiedereinsteigen setzte er sich natuerlich neben mich. Anfangs ging die Unterhaltung auch noch ganz normal zu. Dann fing er an ueber seine Arbeit zu sprechen, dass er ein spezieller Polizist sein(auf seiner Uniform stand auch VIP) und zur Garde des Praesidenten gehoere und deshalb seine Pistole immer bei sich tragen duerfte. Es sei fuer mich so wichtig einen Polizisten zu kennen und schwupps hatte ich seine Telefonnummer. Und da ich nicht unhoeflich sein wollte, hab ich ihm auch ein paar Zahlen auf einen Zettel geschrieben. Meine richtige Nummer bekommt der sicher nicht. Ploetzlich nahm er meine Hand und fuehrte sie zu seinem Koerper. Bis ich geschnallt hab, dass dort seine Pistole ist, hat es ein bisschen gedauert. Ich solle sie doch anfassen. Dankend hab ich abgelehnt, ich glaubte ihm auch so, dass er eine hat. Sein Beduerfnis mir die Pistole zu zeigen war aber so gross, dass er anfing sie unter seiner Uniform rauszuwurschteln. Zum Glueck hatten wir da die Kaserne erreicht und er musste aussteigen. Ums Bezahlen wollte er sich auch druecken und ist schnell abgehauen, doch da war der Conducter schneller und hat ihn eingeholt und ihm sein geld abgeknoepft.


Mein naechstes Erlebnis mit einem Betrunkenen im Taxi hatte ich letzten Samstag. Es war erst 22 Uhr, naja in Uganda sind einige auch schon mittags betrunken. Auf jeden Fall war der gute Mann, beladen mit zig Strohhalmen (was auch immer er damit wollte) so betrunken, dass er nicht gemerkt hat, dass er die Lehne des Klappsitzes nicht hochgemacht hatte, und hat sich erstmal gegen die Beine meiner Nebensitzerin gelehnt. Die hat ihn natuerlich sachte nach vorne geschoben, woraufhin er meinte, sie sollte ihn nicht treten. Mein anderer Nebensitzer hat sich daraufhin beim Conducter beschwert und haette ihn gerne aus dem Taxi verbannt. Der Conducter hat ihn aber nur ermahnt, zumindest glaub ich das. So gut ist mein Luganda bisher nicht. Der Nebensitzer, der sich beschwert hatte, war nun der Buhman des Betrunkenen. Die ganze Fahrt ueber blabberte er Sachen vor sich hin wie ¨Wenn ich ein Gewehr haette, wuerd ich dich umbringen¨, ¨Ich werd mit dir kaempfen¨... Zwischendrin erzaehlte er noch seine Leidensgeschichte, dass er ein krankes Kind zu Hause habe, und sehen muesste, wir er Geld zusammenbringt, um zu ihm nach Hause zu fahren. Am Liebsten haette ich gesagt, indem du dein Geld nicht mit Alkohol verschwendest. Ueber Weisse fing er dann auch noch an zu reden. Die haben keine Probleme und immer Geld. Er sei schon in Hongkong, Schweden, Belgien und Kanada gewesen. Bis er mich dann letztendlich beim Aussteigen aufforderte seine Taxifahrt zu bezahlen. Ich hab ihn einfach weiterhin ignoriert, hab aber vorsichtshalber sichergestellt, dass ich die Strecke zum naechsten Taxi nicht alleine laufe. Der Typ war mir dann doch etwas unberechenbar.