Sonntag, 12. Oktober 2014

Fußball

Seit meinem letzten Bericht ist einiges passiert. Heute erstmal ein Bericht über das letzte Ereignis, dem Fußballspiel. Nicht nur in Europa läuft gerade die Qualifikation zur EM 2016, sondern auch hier die Qualifikation zum Africa Cup of Nations. Uganda spielt in einer Gruppe mit Togo, Ghana und Guinea.

Nachdem wir uns am Freitag Karten besorgt hatten, die es hier übrigens an Tankstellen zu kaufen gibt, konnten wir gestern ins Stadion. Das Spiel gegen Togo sollte um 16 Uhr los gehen. Es empfiehlt sich allerdings schon frühzeitig dort zu sein, um dem Verkehrschaos und Gedränge an den Toren zu entgehen. Glücklicherweise wohne ich nicht allzu weit vom Stadion entfernt und nach einer kurzen Bodafahrt waren wir da.  Nach etwas Gedränge und Geschupse am Tor, waren wir dann auch schon im Stadion. Das Stadion fasst ca. 60000 Menschen. Es gibt auf der Haupttribüne ein paar Sitzplätze mit Lehne, etwas mehr Plätze mit Sitzschalen und ca. ¾ des Stadions sind einfach Steintreppen. Die Plätze im Schatten waren leider alle schon belegt, sodass wir bei fast 30 Grad brutzeln durften. Dank Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 aber keinen Sonnenbrand bekamen. Die Wartezeit wurde durch ugandische Musiker und Stimmungsmacher, unter anderem eine Marching Band, die das Foto des Präsidenten durchs Stadion trugen, verkürzt. Irgendwann kamen dann auch die Teams zum Aufwärmen und das Stadion füllte sich bis auf den letzten Platz. Letztendlich saßen wir wirklich zusammengequetscht und der Lärm war ohrenbetäubend. Sicherlich jeder Dritte hatte entweder eine Vuvuzela oder eine Trillerpfeife. Leider auch der Mann neben und hinter mir.

Nächste Erfahrung: Selbst ein Fußballländerspiel fängt nicht pünktlich an. Die Teams waren pünktlich aufgelaufen und standen bereit für die Nationalhymnen. Dann musste aber erstmal eine Ansprache des Präsidenten vorgelesen werden und 60.000 Menschen fingen an zu buhen. Man sieht wie beliebt der Mann ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten endlich die Nationalhymnen gespielt werden. Bei der togolesischen standen so gut wie keine Ugander auf, vielleicht so 10% um mich herum. Togolesiche Fans gab es übrigens nicht, oder nur so wenige, dass sie nicht auszumachen waren.

Zu dem Spiel an sich gibt es nicht viel zu sagen. Es war eher langweilig. Uganda war zwar die bessere Mannschaft, aber zur Torchancen sind sie nicht wirklich gekommen. Togo war für mich technisch bessere, aber auch nicht überzeugend. Aber sie haben halt das eine entscheidende Tor gemacht. Kurz vor Ende sind dann auch schon einige aufgebrochen und haben das Stadion verlassen. Wir haben uns für die andere Variante entschieden und sind noch lange im und ums Stadion geblieben. Das Verkehrschaos war immense. Wir mussten ein Stück laufen bis wir ein Boda nehmen konnten und selbst von dort war das Durchkommen noch sehr schwierig. Als es dann besser ging, waren immer noch massenhaft Leute, die am Straßenrand liefen und Autos, die vorbeirasten. Ich habe mich echt gefragt, wie viele Menschen angefahren werden. Aber anscheinend passiert doch eher selten was. Mir hat man dann erzählt, dass wenn Uganda gewonnen hätte, der ganze Bereich um das Stadion gesperrt worden wäre und die Menschen eine riesen Party bis in die Morgenstunden gefeiert hätten. Verkehrstechnisch gesehen war die Niederlage sicherlich besser.


Im November ist noch mal ein Heimspiel gegen Ghana. Mal sehen, ob ich dann wieder in Stadion gehen werde. Ein Erlebnis ist es mit Sicherheit.

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