Seit meinem letzten Bericht ist einiges passiert. Heute
erstmal ein Bericht über das letzte Ereignis, dem Fußballspiel. Nicht nur in
Europa läuft gerade die Qualifikation zur EM 2016, sondern auch hier die
Qualifikation zum Africa Cup of Nations. Uganda spielt in einer Gruppe mit
Togo, Ghana und Guinea.
Nachdem wir uns am Freitag Karten besorgt hatten, die es
hier übrigens an Tankstellen zu kaufen gibt, konnten wir gestern ins Stadion.
Das Spiel gegen Togo sollte um 16 Uhr los gehen. Es empfiehlt sich allerdings
schon frühzeitig dort zu sein, um dem Verkehrschaos und Gedränge an den Toren
zu entgehen. Glücklicherweise wohne ich nicht allzu weit vom Stadion entfernt
und nach einer kurzen Bodafahrt waren wir da. Nach etwas Gedränge und Geschupse am Tor, waren wir dann auch
schon im Stadion. Das Stadion fasst ca. 60000 Menschen. Es gibt auf der
Haupttribüne ein paar Sitzplätze mit Lehne, etwas mehr Plätze mit Sitzschalen
und ca. ¾ des Stadions sind einfach Steintreppen. Die Plätze im Schatten waren
leider alle schon belegt, sodass wir bei fast 30 Grad brutzeln durften. Dank
Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 aber keinen Sonnenbrand bekamen. Die
Wartezeit wurde durch ugandische Musiker und Stimmungsmacher, unter anderem eine
Marching Band, die das Foto des Präsidenten durchs Stadion trugen, verkürzt.
Irgendwann kamen dann auch die Teams zum Aufwärmen und das Stadion füllte sich
bis auf den letzten Platz. Letztendlich saßen wir wirklich zusammengequetscht
und der Lärm war ohrenbetäubend. Sicherlich jeder Dritte hatte entweder eine
Vuvuzela oder eine Trillerpfeife. Leider auch der Mann neben und hinter mir.
Nächste Erfahrung: Selbst ein Fußballländerspiel fängt nicht
pünktlich an. Die Teams waren pünktlich aufgelaufen und standen bereit für die
Nationalhymnen. Dann musste aber erstmal eine Ansprache des Präsidenten
vorgelesen werden und 60.000 Menschen fingen an zu buhen. Man sieht wie beliebt
der Mann ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten endlich die Nationalhymnen
gespielt werden. Bei der togolesischen standen so gut wie keine Ugander auf,
vielleicht so 10% um mich herum. Togolesiche Fans gab es übrigens nicht, oder
nur so wenige, dass sie nicht auszumachen waren.
Zu dem Spiel an sich gibt es nicht viel zu sagen. Es war
eher langweilig. Uganda war zwar die bessere Mannschaft, aber zur Torchancen
sind sie nicht wirklich gekommen. Togo war für mich technisch bessere, aber
auch nicht überzeugend. Aber sie haben halt das eine entscheidende Tor gemacht.
Kurz vor Ende sind dann auch schon einige aufgebrochen und haben das Stadion
verlassen. Wir haben uns für die andere Variante entschieden und sind noch
lange im und ums Stadion geblieben. Das Verkehrschaos war immense. Wir mussten
ein Stück laufen bis wir ein Boda nehmen konnten und selbst von dort war das
Durchkommen noch sehr schwierig. Als es dann besser ging, waren immer noch massenhaft
Leute, die am Straßenrand liefen und Autos, die vorbeirasten. Ich habe mich
echt gefragt, wie viele Menschen angefahren werden. Aber anscheinend passiert
doch eher selten was. Mir hat man dann erzählt, dass wenn Uganda gewonnen
hätte, der ganze Bereich um das Stadion gesperrt worden wäre und die Menschen
eine riesen Party bis in die Morgenstunden gefeiert hätten. Verkehrstechnisch
gesehen war die Niederlage sicherlich besser.
Im November ist noch mal ein Heimspiel gegen Ghana. Mal
sehen, ob ich dann wieder in Stadion gehen werde. Ein Erlebnis ist es mit
Sicherheit.
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